Karl
M. Sibelius besteht von Anfang an darauf, dass die Kunst immer vor den
finanziellen Problemen stehe und dies neben den neuen und
vielfältigen Ideen für das Theater nicht aus den Augen verloren werden
dürfe. Entgegen jeglicher Verlautbarungen um Kürzungen hinsichtlich der
Arbeitsplätze und Spartenschließung, die seit der Bekanntgabe
seiner Person als Intendant kursierten, wird das Theater Trier ein
Spartenhaus blieben. Weder das Ensemble noch das Orchester wird
verkleinert. Victor Puhl bleibt Generalmusikdirektor und auch die
etablierten und beliebten Reihen der Sparte "Musik" bleiben
bestehen. So gibt es auch in der neuen Spielzeit acht Sinfonie- und drei
Weltmusikkonzerte sowie mehrere Ausgaben von "Klassik um 11", letzteres
wie gewohnt in der Promotionsaula des Jesuitenkollegs.
Alle
weiteren Stellen in der Führungsriege sind anderweitig vergeben worden.
Neben Sibelius als Generalintendant ist Tobias Scharfenberger als
Chefdisponent und stellvertretender Intendant eingesetzt worden. Die
Künstlerische Leitung im Bereich "Tanz" hat Susanne Linke inne, an
deren Seite Waltraut Körver als Kompanieleiterin steht. Als
Operndirektorin konnte Katharina John gewonnen werden.
Schauspieldirektor wird Ulf Frötzschner, außerdem wurde die ganz neue
Sparte null.eins geschaffen, deren Leitung Julia Haebler
übernimmt.
Man sieht: Viele neue Namen,
einige neue Ideen und ganz sicherlich etliche neue Ansätze. Die Meisten
sind dank der Überzeugungskraft des neuen Intendanten aus Berlin, Luzern
oder Augsburg an die Mosel gekommen - viele neue Chancen und innovative
Wege locken die kreativen Köpfe hierher.
Viel wird mit
internationalen Regisseuren gearbeitet werden - darunter Künstler aus
Island, Polen, Slowenien, Holland, Ungarn aber auch aus Deutschland.
Außerdem wird ein élèven-Programm gestartet, um jungen Künstlern einen
Anfangsvertrag zu verschaffen, damit sie in den jeweiligen Sparten
Erfahrungen sammeln und lernen können.
Neu wird auch die
Besetzung einiger Ensemblemitglieder sein. So bleiben vorerst
Klaus-Michael Nix und Barbara Ullmann dem Theater in der Sparte
Schauspiel erhalten, daneben werden jeweils fünf weitere Schauspieler
und Schauspielerinnen fest engagiert.
Für
die kommende Spielzeit ist zudem geplant, die Stücke nicht mehr über
die Saison verteilt zu spielen, sondern einen geblockten Spielplan
einzuführen. Die jeweiligen Stücke werden dementsprechend anderthalb bis
zwei Monate im Programm zu sehen sein. Bei 35 Premieren, die insgesamt
auf Trier zukommen werden, steht einiges auf dem Programm und nur so
kann man ökonomisch und qualitativ hochwertige Arbeit abliefern.
Bisher
steht auch noch nicht der genaue Plan für das Haus am Augustinerhof
fest. Aber egal, ob "nur" saniert oder doch komplett umgebaut wird,
ein kurzfristiges Ausweichen auf externe Spielstätten ist in jedem Fall
in den kommenden Jahren vorprogrammiert. Neu kommt definitiv das
ehemalige Walzwerk im Stadtteil Kürenz hinzu, in dessen Räumlichkeiten
sowohl das Rock-Musical "Dr. Jekyll & Mr. Hyde" als auch die
Jazzoper "Blue Sheets" in Kooperation mit der Tuchfabrik aufgeführt
werden.
Einen interessanten Punkt zur
Verbesserung und Intensivierung der Kommunikation und Interaktion mit
den Trierer Bürgern und Bürgerinnen wird sicherlich die Sparte
null.eins. Gemeinsam mit Laien und professionellen Künstlern sollen
verschiedene Werke auf die Bühne gebracht werden, insbesondere auch in
Kooperation mit den bereits bestehenden lokalen Gruppen und Vereinen.
Daneben entstehen verschiedene Projekte, die sich unter anderem mit der
Digitalen Welt und ihren Vorteilen fürs Theater beschäftigen werden und
noch einiges mehr.
Für die Spielzeit
2015/16 kündigen sich einige interessante Gastspiele und Uraufführungen
an, neben Opernprojekten werden vier Musicals und eine Operette zu sehen
sein. Daneben Schauspiel und Tanz, wobei insbesondere erstere Sparte
mit einigen Neuheiten aufwarten wird. Einen Ausblick auf die Stücke kann
man bereits auf der Homepage des Theaters werfen.
In
den kommenden Wochen widmet sich hunderttausend.de den einzelnen
Sparten und den dazugehörigen Leitern sowie den kommenden Stücken in
ausführlicherer Form.