Band-Porträt: »Fritz Rau & Emil Mangelsdorff« | (zurück) | |
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Duo ⇒ Line-Up: Texter (_txt) · Saxophone (sax) Bzgl. der hier verwendeten Abkürzungen von Musikinstrumenten haben wir uns weitgehend auf diesen Wikipedia-Artikel bezogen ⇒ Webseite besuchen: https://de.wikipedia.org/wiki/Abk%C3%BCrzungen/Musikinstrumente |
Wirkungskreis | national (außer Trier & Umgebung) |
Stil | Modern |
Aktiv? | Nein, Band hat sich aufgelöst |
Kontaktperson | Mangelsdorff, Emil † |
Musiker | Letztes uns bekanntes Lineup bei einem Jazz-Club-Event am 15.11.2009 – Kooperations-Konzert, Tufa,
Trier: 01 – Mangelsdorff, Emil † [ as ] (zum Porträt dieser Musikerin / dieses Musikers) 02 – Rau, Fritz † [ vox ] (zum Porträt dieser Musikerin / dieses Musikers) |
Presseinfo | (BAND) (*) Der Saxophonist Emil Mangelsdorff und der Konzertveranstalter Fritz Rau berichten als legendäre Zeitzeugen über ihre Erlebnisse während des Krieges, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Schon seit über 60 Jahren ist Emil Mangelsdorff ein begeisterter Anhänger des Jazz und Jazzmusiker. Sein sozialdemokratischer Vater hörte verbotener Weise Radio Luxemburg und seine Söhne Emil und Albert lernten hierbei den Jazz kennen. Emil Mangelsdorff war kaum 10 Jahre alt, als er die Musik von Louis Amstrong zum ersten Mal hörte. „Da ist etwas wie ein Blitz in mich gefahren, ich war ganz aufgeregt und habe diese Musik als etwas ganz Besonderes empfunden.“ Während des Krieges, im Jahre 1941, gründete er mit Freuden wie Horst Lippmann, Carlo Boländer, Hans-Otto Jung und anderen den Hot Club Frankfurt. In dieser Zeit war nicht nur das Spielen sondern selbst das Hören dieser Musik von der Gestapo überwacht, da der Jazz als „entartete Musik“ und als „Nigger- und Judenmusik“ galt. Emil Mangelsdorff und seine Freunde wurden verfolgt und ins Gefängnis geworfen. Nach seiner Entlassung aus dem Gestapo-Gefängnis wurde er als „Kanonenfutter“ an die Ostfront geschickt mit einem entsprechenden Begleitschreiben der Gestapo an seinen Vorgesetzten über seine „politische Unzuverlässigkeit“. Er kam in russische Kriegsgefangenschaft und wurde erst vier Jahre nach dem Krieg 1949 nach Frankfurt entlassen. In Frankfurt wurde er – wie sein kürzlich verstorbener Bruder, der Posaunist Albert Mangelsdorff – zu einem der wichtigsten Jazzmusiker der Nachkriegszeit. Fritz Rau war während des Krieges ein verbohrter Hitlerjunge, der allzu freiwillig der Verführung und der Zwänge des Nationalsozialismus unterlag. Für ihn brach 1945 eine Welt zusammen und es entstand für ihn eine Null-Situation aus Enttäuschung, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit mit einer immer größer werdenden Scham und Entsetzen über die Verbrechen, die im Dritten Reich geschahen und von denen er jetzt mehr und mehr Kenntnisse erhielt. Seine Erlösung kam für ihn aus dem Radio durch den Jazz, Swing und den Blues. Die zunehmende Erfahrung mit dieser Musik hat ihn an Körper, Geist und Seele entnazifiziert. Danach engagierte er sich mit allen Kräften für die Jazzszene und sorgte ab den 50er Jahren, zusammen mit seinem Vorbild und Partner Horst Lippmann, für Jazzereignisse. In der Zusammenarbeit mit Horst Lippmann und dem amerikanischen Impressario Norman Granz betreute er seine musikalischen Idole wie Ella Fitzgerald, Oscar Peterson, Duke Ellington, Ray Charles und viele mehr. Ein Höhepunkt waren von 1962 bis 1982 die Produktionen der American Folk Blues Festivals, bei denen Lippmann + Rau die damals noch unbekannten großen schwarzen Bluesmusiker in ganz Europa vorstellten und damit die Rockszene nachhaltig beeinflussten. Als Konzertreferent der Deutschen Jazzföderation betreuten Horst Lippmann und Fritz Rau auch die deutschen Jazzmusiker wie Albert und Emil Mangelsdorff und viele mehr. Die beiden Freunde Emil Mangelsdorff und Fritz Rau werden bei ihrem Vortrag „Jazz im Dritten Reich“ über ihre persönlichen Erlebnisse als Zeitzeugen berichten. Höhepunkt werden vier Solostücke sein, die Emil Mangelsdorff auf seinem Altsaxophon meisterlich vortragen wird. (*) Informationen stammen von der Band selbst |
Kontakt: | (keine weiteren Informationen vorhanden) |
Aktualität | Uns vorliegende Information am 15.11.2009 |
»Fritz Rau & Emil Mangelsdorff« spielte für den Jazz-Club Trier e.V. und seine Kooperationspartner auf folgender Veranstaltung: | |
15.11.2009 | Kooperations-Konzert | TUFA Kultur- & Kommunikationszentrum | Großer Saal | Trier | Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung |
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